Handball: tus M1 - EK Bernhausen

Was Pro Sieben kann, kann der tus schon lange. Diese Woche gab es im Samstagabendprogramm "Schlag den Tabellenführer" zu sehen. In einer spannenden und umkämpften Partie kann der tus in der heimischen Ruth-Endress Halle den bislang ungeschlagenen Tabellenführer EK Bernhausen mit 25:24 bezwingen.

Nachdem der tus in den vorherigen beiden Wochen dem zu diesem Zeitpunkt Zweitplatzierten Owen einen Punkt abkämpfen konnte und das Derby gegen Vaihingen für sich entschied, konnten alle darauf hoffen, an diesem Abend gegen den Tabellenführer an jene guten Leistungen anzuknüpfen. Nicht zuletzt weil die beiden länger abwesenden Rückraumspieler Louis „KannkeinBierhalten“ Tuscher und Justus „Ichmussmichselbstfinden“ Zesch wieder zur Mannschaft gestoßen waren. So konnte Trainer Schneider zum ersten Mal in dieser Saison auf seine komplette Rückraumtruppe zurückgreifen.

Der Anfang der Partie begann allerdings gar nicht vielversprechend für den tus. Man vergab viele Möglichkeiten, darunter auch zwei Siebenmeter. Die Gäste hingegen fanden gut in das Spiel. Nachdem die Schaltzentrale der Gäste Martin Alber zunächst in den ersten Minuten dreimal selbst traf, setzte er im Folgenden immer wieder gekonnt seine Nebenmänner in Szene. So gelangten die fast ausschließlich mit sieben Feldspielern agierenden Gäste immer wieder zu einfachen Toren. Nach dem 2:3 in der fünften Minute starteten die Gäste aus Bernhausen einen 0:5 Lauf der in einem 2:8 endete. Trainer Schneider reagierte bereits beim 2:7 und nahm die erste Auszeit der Partie um seine Mannschaft wachzurütteln. Dies gelang auch. Die Abwehr der Degerlocher erstarkte und wurde immer wieder von starken Paraden der Torhüter unterstützt. Dank der guten Abwehrarbeit konnte sich der tus in der 20. Minute zum 7:9 zurückkämpfen. Das siebte Tor gelang Torwart Bauer. Dies schien dem Bernhauser Trainer dann doch zu viel zu sein, sodass auch er zur Auszeit griff.

Durch weiterhin überzeugende Abwehrarbeit gegen die sieben Angreifer der Bernhauser sowie eine Einzelaktion mit viel Gottesvertrauen von tus Kapitän Fischer in letzter Sekunde ging man mit einem 10:12 in die Halbzeitpause.

Für die Gäste netzte zu Beginn der zweiten Hälfte wieder Alber dreimal. Jedoch gelangen auch dem tus Treffer, sodass man in der 41. Minute zum ersten Mal ausgleichen konnte. (15:15) Es stellte sich immer mehr heraus, dass dieses Spiel von den Abwehrreihen sowie den Torhütern geprägt werden sollte. Auch die körperliche Intensität nahm zu:

Zesch, dessen Vorbild nicht nur im persönlichen, sondern auch im sportlichen Bereich Mannschaftskamerad Holger Dieter ist, zeigte sich schon in der vergangenen Woche enttäuscht über die wohl neue Sanftmut des „Schlächters von der Waldau“. Aufgrund dessen fühlte er sich genötigt selbst Hand an die frommen Bernhauser anzulegen und kassierte nach seiner Verwarnung in der ersten Spielhälfte in den Minuten 36, 42 und 50 jeweils eine Zweiminutenstrafe. Bis auf die Tatsache, dass Zesch jeweils nur für die einzigen Aktionen im Spiel, welche nicht einer Zweiminutenstrafe würdig waren, sanktioniert wurde, schien sein perfider Plan aufzugehen: Er wurde per roter Karte vom Platz gestellt und hofft nun, dass mit seiner Impulsaktion in den nächsten Spielen wieder das Tier in Dieter geweckt wird.

Nach dem Ausgleich zum 15:15 konnten die Gäste aus Bernhausen zwar immer wieder ein Tor erzielen, der tus glich jedoch konsequent aus. Dies setzte sich bis zum 20:20 Siebenmetertor durch Tuscher in der 49 Minute fort. In der 52. Minute konnte tus-Spielmacher Klauke die spannende und emotionale Schlussphase des Spiels zu Gunsten der Heimmannschaft kippen und traf zum 21:20. Rechtsaußen Kalt erhöhte trotz Sichtbehinderung durch eigene Haare kurz darauf zum 22:20.

Die hektische Schlussphase wurde von einigen strittigen Schiedsrichterentscheidungen auf beiden Seiten weiter angefacht. Nicht beirren von dieser Hektik ließen sich auf Seiten des tus vor allem Klauke und Tuscher, die in dieser wichtigen Phase wohlüberlegte Entscheidungen trafen. Unterstützt von Bauer im Tor, der sich gegen Ende als Bälle abwehrender Leviathan erwies, ließ sich der tus den Vorsprung nicht mehr nehmen und entschied das Spiel mit einem Tor Vorsprung (25:24) für sich.

Trotz des Erfolges gegen den Tabellenführer gilt es nun, sich nicht auf diesem Sieg auszuruhen, sondern konzentriert weiterzuarbeiten. Kommendes Wochenende (18.11., 20.00 Uhr) geht es zum TV Altbach. Dieser steht zwar mit 4:8 Punkte auf Platz 10, hatte aber bis zu vier Spiele weniger als andere Mannschaften. Zudem hat die Bezirksliga Esslingen-Teck an den bisherigen Spieltagen eindrucksvoll bewiesen, dass jedes Team von jedem geschlagen werden kann!

 

Stimmen zum Spiel:

 

Trainer Schneider (wurde nachts schlafwandelnd in der Ruth-Endress Halle immer noch völlig außer sich angetroffen): „Der Schiri soll jetzt herkommen und mir des erklären!! He - kommt der jetzt noch und erklärt mir was des soll?? Hallo!?“

Dieter, auf die Frage hin, wie er Zeschs hartes Defensivspiel beurteile: „Also teilweise find‘ ich es echt unverantwortlich, so in Zweikämpfe zu gehen. So rüdes Verhalten muss aus meiner Sicht ganz klar geahndet werden – keine Frage!“

Goldschmid, der seinem verletzten Kameraden Greiner gerade ein Kaltgetränk reichen will, aber dies im letzten Moment zurückzieht: „Pah, nichts gerissen, außer Bänder und jetzt auch noch Belohnung haben wollen. Ich glaub ich spinn!? Könnte ja jeder kommen. Unter zwei Toren gibt’s nichts von mir – GAR NICHTS! Der Baui wird heute auch leer ausgehen, warte nur ab!

Dieter, der sich mittlerweile am Rande des Geschehens in gebückter Haltung auf einer Kiste Getränke niedergelassen hat, murmelnd: „Rooot gesehen ich habe…. Ein Aufsteigen der Wut in mir ich spüre… Rrraaaah!“

Zesch, der sich zum Zwecke eines möglichst dramatischen Auftritts einen schwarzen Lederdrehsessel und ein weißes Kätzchen besorgt hatte, kommentierte die innerliche Zerrissenheit Dieters mit einem diabolischen Lachen, während er über das Fell seines Kätzchens strich und sich dabei den kleinen Finger der anderen Hand an seinen Mundwinkel führte.

 

Disclaimer:

Teile des Berichtes und hieraus vorwiegend geschilderte Szenen, bei denen Spieler des tus eine Hauptrolle spielen, könnten sich teilweise manchmal unter Umständen auch ein ganz kleines bisschen anders abgespielt haben. Dieser rhetorische Kunstgriff geht auf den Literaturnobelbierpreisträger Lukas Böger zurück, welcher an dieser Stelle gegrüßt sei.

 

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