Handball: tus M1 - TSV Owen/Teck

In einer spannenden und turbulenten Offensivschlacht gelingt es dem tus gegen den TSV Owen/Teck einen Punkt in eigener Halle zu behalten. Zwar ist es schade, dass man mit dem letzten Angriff das Spiel nicht für sich entscheiden kann, aber letztlich überwiegt die Freude, dass man als Aufsteiger den von vielen vor der Saison als Meisterschaftskandidaten ausgemachten Owenern ein 35:35 Unentschieden abringen kann.

Am frühen Sonntagabend hatten sich durchaus zahlreiche Fans der Heim- sowie auch der Gastmannschaft in der Ruth-Endress Halle eingefunden. Sie sollten ein sehenswertes Spiel beobachten dürfen.

Für den tus eröffnete Kapitän Fischer den Torregen per Siebenmeter zum 1:0. Auch die beiden nächsten tus Tore gingen auf sein Konto. Zudem ließ Torhüter Bauer in den ersten Minuten gleich durchblicken, dass er an seine hervorragende Leistung des letzten Spiels anknüpfen wollte und entschärfte die ersten Würfe des Gegners.

Nach bereits acht Spielminuten hatten beide Mannschaften fünf Tore erzielt, keine konnte sich bis dahin aber mit mehr als einem Tor Differenz absetzen. Dies gelang dem tus zum ersten Mal mit dem 7:5 in der neunten Minute.

In der Offensive der Gäste zeigte sich immer wieder das gleiche Bild: Der Mittelmann der Owener brachte gekonnt einen seiner beiden Kreisläufer per tiefem Aufsetzer zu einer Torchance oder legte im letzten Moment auf den mit Tempo anlaufenden Halblinken ab. Auch wenn mittlerweile klar war, was passieren würde, konnte die tus-Abwehr die so herausgespielten Torchancen aufgrund des quasi permanent vorhandenen siebten Feldspielers der Gegner schlecht abwenden. Teils gelangen dem tus jedoch auch Balleroberungen, welche anschließend im noch leeren Tor der Owener untergebracht wurden. So konnte beispielsweise auch Torhüter Bauer seine starken Paraden noch um zwei Tore ergänzen. (Memo an dieser Stelle an Schlindwein: erstes Tor Max Bauer!)

Zudem gelang es dem tus auch in den meisten eigenen Angriffen Tore zu erzielen. Klauke und Siebler brachten heute immer wieder uneigennützig ihre Nebenmänner in aussichtsreiche Positionen, sodass sich Rechtsaußen Goldschmid und Kapitän Fischer quasi im Wechsel in die Torfolge eintragen konnten.

Im Spielstand schlug sich dies dadurch nieder, dass die Hausherren ihre Führung in der ersten Hälfte nicht mehr abgaben und teilweise auf bis zu vier Zähler ausbauen konnten (erstmals zum 12:8 in der 15. Minute, dann 14:10 und 17:13). Gegen Ende der ersten Halbzeit schmolz dieser Abstand jedoch wieder auf zwei Tore, sodass man mit einem Spielstand von 22:20 in die Kabine ging.

Zu Beginn der zweiten Hälfte ein vertrautes Bild: Fischer mit dem ersten tus Tor per Siebenmeter und im Anschluss daran stellte der überragend aufspielende Goldschmid die ursprüngliche Differenz von vier Toren für den tus wieder her. Im Folgenden konnten beinahe auf allen Positionen Tore für den tus erzielt werden, während in der Offensive der Owener weiterhin das gewohnte Muster zu sehen war. Dies trug jedoch weiterhin Früchte, sodass die Gäste nach fünf Minuten zum 24:24 ausgleichen konnten.

Es war klar, dass hier am heutigen Abend keine der beiden Mannschaften dem Gegner etwas schenken wollte und so wurde die Partie zunehmend ruppiger. Auch die Zuschauer brachten sich mehr und mehr mit ein und so entstand eine hitzige Stimmung. In dieser trafen die beiden jungen Schiedsrichter der Partie auch hin und wieder auf beiden Seiten strittige Entscheidungen, was nicht sonderlich zur Beruhigung des Ganzen beitrug. Im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte konnte sich der tus zwar immer wieder mit einem oder zwei Toren absetzen, den Gegner aber nie abschütteln. Sichere Stütze dieser anhaltenden Führung war in dieser Phase auch Methfeßel, der mit starken Paraden glänzte nachdem er für Bauer die Position zwischen den Pfosten der Hausherren einnahm. Bauer musste den Preis für seine andauernden Sprints zwischen Bank und Tor in der ersten Spielhälfte bezahlen und konnte nur noch mit Hilfe von vier seiner Kameraden zum eigens dafür errichteten Sauerstoffzelt vor der Halle getragen werden. Vor diesen Konsequenzen hatte er bereits in der ersten Hälfte gewarnt.

Dem tus blieb die Spielentscheidung bei einem Spielstand von 35:35 mit einer Minute verbleibender Spielzeit. Man konnte den letzten Angriff jedoch nicht mehr erfolgreich beenden und so blieb es beim Unentschieden.

Die Mannschaft um Trainer Schneider hofft mit solch einem packenden Spiel gute Werbung in eigener Sache gemacht zu haben und freut sich auch künftig über Unterstützung von den Rängen! So selbstverständlich nicht nur Zuhause, sondern natürlich auch bzw. besonders beim anstehenden Auswärtsspiel – dem Derby gegen den SV Vaihingen am Samstag den 4.11. zur Primetime um 19:30 Uhr.

 

Stimmen zum Spiel:

Trainer Schneider, der auf die zwölf Treffer von Fischer angesprochen wird:

„Ja ich weiß, dass sich der Basti heute nicht groß warmmachen konnte, weil er recht knapp kam und dann aber zwölf Mal trifft. Ich werd‘ wohl nicht drum herumkommen, mir zu überlegen, ihn künftig vom Aufwärmen zu befreien, sodass es bei ihm dann wie heute konditionell für die komplette Spielzeit reicht. Aber er kann sich ja vielleicht dann wenigstens zu Holger und Benny in die Gymnastikgruppe stellen und sich mit dem Theraband bisschen alibimäßig aufwärmen – ich mein, was sollen denn sonst die Leute denken? Man muss aber doch feststellen, dass er trotzdem gezwungen war, sich am Ende noch mit der taktischen Zweiminutenstrafe selbst etwas zusätzliche Luft zu verschaffen – also ganz reicht es wohl auch ohne Aufwärmen noch nicht. Ich lass da aktuell noch ein Konzept rund um das „Negativaufwärmen“ von meinen Assistenten prüfen, um da vielleicht noch was für die letzten fünf Minuten aus dem Kerl herauszukitzeln.“

Torhüter Bauer:

„Also ich versteh überhaupt nicht warum in letzter Zeit alle jammern, dass wir im Rückraum aktuell so dünn besetzt sind. Ich denk mal, dass ich da heute mit meinen Treffern auf jeden Fall mal ein Ausrufezeichen gesetzt und mich für ne Nominierung im Rückraum angeboten hab. Ich mein ich habe immerhin genauso viele Tore wie der Luke gemacht und doppelt so viele wie der David. Ich war fünftbester Werfer und hab genauso viele Buden gemacht wie Matze, David, Holger, Kai, Björn, Leo und Benny ZUSAMMEN! Dürfte ich die Siebenmeter schießen, hätte ich dann sogar genauso viele wie der Basti gemacht, denn der hätte die ja dann natürlich nicht gehabt. Dann wäre nur noch der Passi besser gewesen – wobei dem hab ja letztlich auch ich einen Konter geworfen und bin quasi für ihn immer zur Bank gerannt…“

Huijsman, der unsanft und sichtlich irritiert von der Schlusssirene aus dem Schlaf gerissen wird: „Ballermann, mein Herz schlägt für den Ballermann!“

 

Disclaimer:

Teile des Berichtes und hieraus vorwiegend geschilderte Szenen, bei denen Spieler des tus eine Hauptrolle spielen, könnten sich teilweise manchmal unter Umständen auch ein ganz kleines bisschen anders abgespielt haben. Dieser rhetorische Kunstgriff geht auf den Literaturnobelbierpreisträger Lukas Böger zurück, welcher an dieser Stelle gegrüßt sei.

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