Handball: TSV Wolfschlugen II - tus M1
Trotz lange andauernder und teils durchaus komfortabler Führung können die Degerlocher am Samstagabend keine Punkte aus Wolfschlugen mitnehmen. Die Hausherren drehten das Spiel in den letzten zehn Minuten der Partie. Das Spiel endet 25:23.
Schon das Ende der Aufwärmphase ließ an diesem Abend Böses erahnen. Torhüter Huijsman kam nach einem Sprung unglücklich auf einem Ball auf und ging vor Schmerz schreiend zu Boden. Es war sofort klar, dass er die Partie nicht bestreiten wird.
Der tus ließ sich jedoch in den ersten Minuten nicht von der Verletzung Huujsmans aus dem Konzept bringen und startete sehr gut in das heutige Spiel. Der Hobbypsychologe des Teams Greiner, der der Presse auch hin und wieder für Anfragen zur Verfügung steht, vermutet hierbei sogar einen „multiplikativ-positiven Motivationsstimulanten“, der sich aus der Verletzung Huijsmans ergab. Diese These wird von einer weiteren Quelle gestützt, aus welcher hervorgeht, dass tus-Urgestein Siebler wohl vor Beginn des Spiels mit freiem Oberkörper und typischer spartanischer Kampfgarderobe in der Kabine stand und schrie: „Für Huijsman!!“.
In den ersten Minuten des Spiels fand der Rückraum des tus sehr gut ins Spiel, sodass es nach fünfeinhalb Minuten bereits 1:5 stand. Unterstützt wurden die guten Angriffszüge der Gäste von einem glänzend aufgelegten Max Bauer im Tor. Dieser war nach langer Verletzungspause in den letzten Wochen wieder ins Training eingestiegen und hatte wohl heute eher nicht mit einem Einsatz gerechnet, bewies aber gleich zum Auftakt eindrucksvoll, dass er wieder voll da war. So hielt er beispielsweise direkt in der dritten Minute einen Siebenmeter der Hausherren und vereitelte auch im Laufe der weiteren Partie viele hochkarätige Chancen der Wolfschlugener.
Durch die effektiven Rückraumaktionen des tus konnten im weiteren auch immer wieder Gelegenheiten für die beiden Kreisläufer Krziwanie und Fritzsche geschaffen werden und so konnten sich die Degerlocher in der ersten Hälfte zweimal sogar mit fünf Treffern Differenz absetzen (18. Minute zum 7:12; 25. Minute zum 9:14 jeweils durch Fritzsche). Zum Ende der Halbzeit ließ man die Gastgeber jedoch wieder auf zwei Treffer aufschließen und ging mit 12:14 in die Kabine.
Die zwei Tore Differenz konnten in der ersten Hälfte der zweiten Halbzeit noch größtenteils aufrechterhalten werden. In der 43. Minuten glichen die Wolfschlugener jedoch das erste Mal in der Partie aus. Das Spiel war in der zweiten Halbzeit generell mehr von Fehlern, Zeitstrafen und Unterbrechungen geprägt und mittlerweile war wohl allen klar, dass in diesem Spiel noch gar nichts entschieden war. Dies zeigten die weiteren Ausgleichtreffer der Gastgeber in der 44. Und 50. Minute.
In der 51. Minute geriet der tus zum ersten Mal in Rückstand. Dieser konnte auch nicht mehr aufgeholt werden. Allgemein wurden im letzten Viertel von den Degerlochern einfach zu viele Fehler gemacht, um ein Spiel, welches man über weite Teile bestimmt hatte, mit einem positiven Ergebnis zu Ende zu bringen. So verlor man das Spiel letzten Endes.
Man hatte sich selbst geschlagen, nicht zuletzt, weil man es versäumt hatte, die Hausherren aus Wolfschlugen endgültig abzuschütteln.
Nun gilt es im nächsten Spiel (Sonntag 22.10. 18:00 Uhr) konzentrierter zu Werke zu gehen. Nicht zuletzt, weil man vor heimischem Publikum spielt. Mit dem aktuell Zweitplatzierten der Liga Owen hat man auch eine schwierige Aufgabe vor sich.
Stimmen zum Spiel:
Kapitän Fischer:
„Ich hab den Eindruck, dass irgendwie hinten raus jeder nur noch an meine leckere Bolo gedacht hat. Hätte ich das mal nicht vorher verraten. Hat man ja gesehen, so viele blöde Fehler am Ende – woran soll es sonst gelegen haben? Jetzt lad ich die da einmal zu mir ein, steh den halben Tag davor in der Küche und dann spielen die so n Scheiss zusammen. Ich hätte da aber auch noch ne zweite mögliche Begründung: Es haben ja schon recht viele Mannschaften nen ziemlich coolen Spitznamen. Wir haben sowas nicht – find ich schade! Deshalb werde ich mich bei der nächsten Sitzung des Mannschaftsrats dafür einsetzen, dass wir uns auch so einen zulegen. Hab da auch schon nen Vorschlag: turmsler! Ein gelungener Neologismus aus unserem Vereinsnamen und unserem schönen Wahrzeichen, dem Fernsehturm.“[1]
[1] nachträgliche Anmerkung der Redaktion: Der von Fischer eingereichte Beschlussvorschlag wurde in der Sitzung des Mannschaftsrats einstimmig abgelehnt. Zudem wurde eine einstweilige Verfügung für weitere Beschlussvorschläge von Fischer, welche Vereinsnamen enthalten, erwirkt.
Disclaimer:
Teile des Berichtes und hieraus vorwiegend geschilderte Szenen, bei denen Spieler des tus eine Hauptrolle spielen, könnten sich teilweise manchmal unter Umständen auch ein ganz kleines bisschen anders abgespielt haben. Dieser rhetorische Kunstgriff geht auf den Literaturnobelbierpreisträger Lukas Böger zurück, welcher an dieser Stelle gegrüßt sei.