Handball: tus M1 - SV Vaihingen

Der Heimauftakt der tus-m1 gegen den Nachbarn aus Vaihingen ist geglückt. Auch wenn die Schlussphase ähnlich nervenaufreibend wie im ersten Saisonspiel war, gewinnt das Team von Arnold Schneider knapp aber letztlich verdient mit einem Tor. Endstand 28:27 und somit eine 4:0-Punktebilanz für den tus aus den ersten beiden Spielen.

Derbytime: Das Großaufgebot des Vereins mit Tombola, Cheerleadern, Siebenmeterwerfen und umfassender Verköstigung wurde von den Handballfans am vergangenen Sonntag hervorragend angenommen. Circa 250 Handballbegeisterte fanden an diesem Tag den Weg in die Ruth-Endress-Halle, um die m1 bei ihrem ersten Heimspiel zu begleiten. Auch zahlreiche Vaihinger Fans fanden sich ein.

Der Auftakt des Spiels begann allerdings nicht nach dem Geschmack des tus, denn die m1 geriet gleich zu Beginn in Rückstand. Beide Treffer zum 0:2 erzielte Friedrich Speckmann. Von diesem sollte das Degerlocher Publikum „leider“ im restlichen Spielverlauf noch mehr zu sehen bekommen. Auch der dritte Treffer kam vom großen Rückraumschützen der Vaihinger. Dazu der erste Saisontreffer von tus-Kreisläufer Julian Fritzsche, aber auch ein vergebener Siebenmeter der m1. Macht einen Spielstand von 1:3 nach sieben Spielminuten. Dann begann die Goldschmid-Show: mit drei Treffern in Folge hielt Rechtsaußen Pascal Goldschmid sein Team im Spiel und verhinderte, dass sich die Vaihinger absetzen konnten.

Die Halbzeitunterhaltung der Goldschmid-Show übernahm jedoch einer der Vaihinger Spieler, der sich nach einer unscheinbaren Entscheidung der Schiedsrichter zu einer unüberlegten Geste in deren Richtung hinreißen ließ. Viele der in der Halle Anwesenden sahen daraufhin die erste blaue Karte „live“: Der Spieler wurde direkt des Feldes verwiesen und muss auch mit einem Bericht rechnen, zeigte sich aber reumütig. Auch die fehlenden Diskussionen von Seiten der Vaihinger schienen zu zeigen, dass es hier wohl keine zwei Meinungen gab.

Nach einer kurz währenden Führung von zwei Toren für den tus (6:4) in Minute 14 konnte der SV Vaihingen wieder ausgleichen und legte bis zum 10:10 in der 24. Minute immer wieder einen Treffer vor, der von der m1 aber immer wieder direkt ausgeglichen werden konnte. Zwei Treffer von Kreisläufer Julian Fritzsche, der sich immer wieder gut durchsetzen konnte und seine Würfe gezielt unterbrachte (Anm. d. Red.: nicht gültig für Rückraumwürfe) sowie ein Treffer von David Klauke führten zum Halbzeitstand von 13:12 für den tus.

Die ersten Minuten der zweiten Hälfte gestalteten die beiden Kontrahenten auf dem Feld ähnlich ausgeglichen dem Schluss der ersten Hälfte. In der 38. Minute traf Lukas Siebler dann zum 16:14 und konnte so das erste Mal wieder einen Vorsprung von zwei Treffern für den tus festmachen. Dieser konnte über weite Strecken gehalten werden, wenn er auch ab und an auf einen Treffer abschmolz oder aber einer der verschiedenen Torschützen des tus ihn auf drei Tore erhöhen konnte. Manch einem der tus-Spieler oder Zuschauer mag es so vorgekommen sein, als hätte man das Spiel nun final im Griff. Alle Anwesenden sollten aber eines Besseren belehrt werden. In den letzten zehn Minuten konnte der Vaihinger Friedrich Speckmann, der sich ansonsten in Manndeckung befand, immer wieder in aussichtsreiche Wurfposition gebracht werden und traf dabei nach Belieben. Auf Seiten des tus konnte Kai Fischer zweimal durch starke Einzelaktionen den Vorsprung wieder auf zwei Tore anheben und auch Kreisläufer Julian Fritzsche konnte sich nochmals zweimal in die Torschützenliste eintragen. In der 59. Minute konnten die Gäste des SV Vaihingen den Rückstand zum dritten Mal auf einen Zähler verkürzen und schlossen zum 27:26 auf. Kurz darauf musste auch noch Julian Fritzsche mit einer Zweiminutenstrafe vom Feld, sodass der tus das Spiel mit einem Feldspieler weniger beenden sollte. Davon begünstigt und durch ihren Trainer in einer Auszeit nochmals eingeschworen konnten die Vaihinger 15 Sekunden vor Ablauf der Zeit den Ausgleich erzielen. Der tus jedoch gelangte nochmals in den Angriff. Letztlich war es Kapitän Basti Fischer der drei Sekunden vor Ertönen der Sirene noch eine Lücke fand und zum Abschluss kam. Fischer, der glücklicherweise die letzten Zittersekunden beim Spiel in Ebersbach verpasste, bewahrte – vielleicht genau deshalb - einen kühlen Kopf und verwandelte kurz bevor die Schiedsrichter die Partie abpfiffen.

Die Mannschaft kann sich über zwei weitere Punkte freuen und möchte sich nochmals bei ihren zahlreich erschienenen Fans bedanken. Hoffentlich können sämtliche tus-Mannschaften auch künftig vor einer vollen Halle aufspielen.

Stimmen zum Spiel:

Torwart Leo Methfeßel, der zu einem etwas unglücklichen Tor (das er aber mit zahlreichen starken Paraden wieder aufwiegen konnte) befragt wird: „Ja das mag für den ungeübten Zuschauer vielleicht etwas merkwürdig ausgesehen haben. Kenner wissen aber, dass ich dabei versucht hab, die neue „X-Defense-Technik“ anzuwenden. Kommt übrigens aus Amerika! Dabei versucht man als Torwart die Arme und Hände so zu verschränken, dass diese ein „X“ bilden. Leider hat sich die Technik nicht wirklich bewährt, um Bälle abzuwehren, sodass der mir leider durchgerutscht ist. Ich werd künftig wohl davon absehen.“

Lukas Reinhardt, der gerade noch kurz ein halbes Rind mit einem Proteinshake runterspült, um auch künftig genügend Kraft als Abwehrmaschine zu haben: „Also wenn ich mir da die letzten Minuten vom Spiel so angeschaut hab, da möchte ich gern mal nochmal die Diskussion erneuern, von der ich schon gehört hab, dass wir als Team gar keinen fetzigen Namen haben. Ich find, dass der Kai und der Basti in den letzten Minuten nochmal eeecht was gerissen haben. Deshalb hab ich mir überlegt – die heißen ja beide Fischer - dass wir uns so quasi als Hommage einfach Fishermen’s Friends nennen könnten. Wär des ned was, hä Frank??“

Gemeint war dabei Co-Trainer Frank Schwaibold. Dieser war aber noch in Gedanken. Er war Aufgrund der neuen Abwehrtechnik von Methfeßel und auch einer Situation aus der ersten Hälfte, in der Torwart Max Bauer, der ansonsten stark hielt, etwas unglücklich den Ballbesitz wieder an die Gegner abtrat, noch damit beschäftigt auch den beiden Torhütern in den Trainernotizen eine Spalte für „technische Fehler“ zu malen.

 

# Derbysieger

# Fishermen’sFriends

# TatortspannungSonntagsSchonFrüher

 

 

Disclaimer:

Teile des Berichtes und hieraus vorwiegend geschilderte Szenen, bei denen Spieler des tus eine Hauptrolle spielen, könnten sich teilweise manchmal unter Umständen auch ein ganz kleines bisschen anders abgespielt haben. Dieser rhetorische Kunstgriff geht auf den Literaturnobelbierpreisträger Lukas Böger zurück, welcher an dieser Stelle gegrüßt sei.

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