Handball: tus M1 - TB Neuffen

Zweiter Heimsieg zum Auftakt der Saison 19/20 – die m1 zeigt die Fortsetzung von „nicht schön, aber (hoffentlich) selten“ und kann sich gegen die bisher in den ersten drei Spielen ungeschlagenen Gäste aus Neuffen mit 29:27 durchsetzen.

Die Voraussetzungen an diesem Spieltag waren alles andere als optimal. Coach Schneider musste mit Kreisläufer Felix Krziewanie und den beiden Rückraumschützen Siebler und Bäcker gleich auf drei Stammkräfte verzichten. (Spoileralarm: Deshalb beschloss er konsequenterweise den Großteil der Tore fair genau gleich auf die verbleibenden drei Rückraumstammspieler zu verteilen). Aber auch ersatzgeschwächt schwor er die verbleibende Truppe darauf ein, dass die Aufgabe trotzdem machbar sei. Jedoch müsse jeder Verantwortung übernehmen und noch ein wenig mehr geben. Gesagt, getan. Mit gutem Beispiel ging Trainer Arnold Schneider voran und glich nach misslungenem Start in der fünften Minute mit einem Doppelschlag zum 2:2 wieder aus. Jan Kalt legte anschließend nach und belohnte wiederholt gute Abwehrleistungen des tus-Verbunds mit einfachen Kontertoren. So konnte der tus bis zum 7:7 in der 16. Minute immer wieder einen Vorsprung für sich verbuchen. Nach und nach schwanden aber die Konzentration und Konsequenz in den Abwehrreihen der m1 dahin. Die Neuffener Angreifer wurden nicht ausreichend angegangen oder auch wieder zu früh aus den „eigenen Fängen“ entlassen. Fehlwürfe und überhastete Abschlüsse in den Angriffen taten ihr Übriges dazu, dass sich die Gäste im zweiten Teil der ersten Hälfte einen Vorsprung erarbeiteten, diesen auf drei Treffer ausbauen konnten und auch mit in die Halbzeitpause nahmen.

In der zweiten Hälfte zeigten beide Teams direkt, dass an diesem Handballabend keiner frühzeitig zurücksteckt. Louis Tuscher konnte direkt nach Wiederanpfiff zwei Siebenmeter verwandeln, die sich die m1 erkämpft hatte. Diese, wie auch weitere Treffer waren oft auf die aufreibenden Zweikämpfe von Rückraum Justus Zesch zurückzuführen. Aber auch er musste seinem kräftezehrenden Spiel Tribut zollen und erntete in der Konsequenz bei der Abwehrarbeit zwei Zweiminutenstrafen. Die darauffolgenden Unterzahlsituationen überstand der tus jedoch relativ gut, konnte damit den Anschluss halten und auch immer wieder ausgleichen (17:17, 18:18, 19:19, 20:20). Auch Max Heumann musste aufgrund seiner bis dahin starken und beherzten Abwehrarbeit seine zweite Zweiminutenstrafe hinnehmen. In späteren Gesprächen bei diversen Kaltgetränken versuchte er die Strafe für sein körperliches Abwehrspiel sogar als Disqualifikation zu verkaufen und verwies dabei auf zwielichtige Quellen aus Untiefen des Internets.

Aber auch diese Unterzahl überstand der tus unbeschadet. Nicht nur das. Man konnte in Minute 44 auch (seit der 20. Minute zum ersten Mal wieder) die Führung zum 21:20 übernehmen. Das berühmte Momentum schien nun auf die Seite der Heimmannschaft gekippt zu sein, die m1 witterte, dass sich der Kampf der vergangenen Minuten auszahlen könnte und „legte noch eine Schippe drauf“. Mit dem 24:21 in der 48. Minute konnte Trainer Arnold Schneider sogar wieder auf drei Tore Vorsprung erhöhen. Die Schlussphase gestaltete sich nochmals spannend und aufgeheizt, aber letztlich ließ sich die m1 den Sieg nicht mehr nehmen und brachte die zwei Punkte mit einem 29:27 nach Hause.

Der letzte Treffer geriet nochmals in den Fokus der Nachbesprechung bei der m1. Holger Dieter, der bei einer Führung von einem Tor ca. 15 Sekunden vor Schluss auf der Linksaußerposition freigespielt wurde, zögerte zunächst und tat dann etwas, was viele seiner Mitspieler und/oder Mitbewohner vom „Schlächter von der Waldau“ eher selten auf dem Handballfeld zu sehen bekamen - er überlegte lange und ausgiebig. Nach gründlichem Abwägen seiner Möglichkeiten und der Nachberechnung aller möglichen Optionen gewährte er dem verblüfften Publikum Einblick in sein Vorhaben. Er spielte den Ball in aller Ruhe zu Rechtsaußen Pascal Goldschmied, der schon seit geraumer Zeit „frei wie Geist“ am Kreis verweilte. Dieser stellte seine Kaffeetasse beiseite, packte seine Picknickdecke zusammen und legte dem gegnerischen Torhüter den Ball in aller Seelenruhe über den Kopf.

 

Die nächste Herausforderung wartet auf die m1 schon am Samstag (12.10). Zur Prime Time um 20 Uhr ist man zu Gast beim Landesligaabsteiger aus Uhingen und freut sich natürlich hier über Unterstützung aus den eigenen Reihen.

 

Stimmen zum Spiel:

Max Heumann: „Jaaaaa ich weiß, die Manipulation des Handball-Livetickers, um meine Disqualifikation vorzutäuschn und zu beweisn, dass ich n harter Kerl bin, ging n bissl z‘weit. Aber ich habs ebn als Chance gsehn, mich hier vom Image her so zu etabliern wie’s mir basst. Bei meim altn Verein ham se mich immer den „Schnacksl-Maxl“ gnannt. Ich hatt ebn ghofft, mir hier bissl n krasseren Namen zulegn zu können. Also nur um es mal ausgesprochn zu ham – „Mad Max“ würd mir schon ganz gut reinlaufn.“

 

Matthias Böhme: „Ich wollte doch nur zuschauen und ne Brezel essen… “

 

Holger Dieter: „Hä – ich bin doch nicht blöd! Wenn der Passi den nicht macht, dann ist er der Depp! Ich war da fein raus.“

 

# NichtSchönAberSelten2

# MagNochJemandMitspielen?

# KaumRückraum

 

 

Disclaimer:

Teile des Berichtes und hieraus vorwiegend geschilderte Szenen, bei denen Spieler des tus eine Hauptrolle spielen, könnten sich teilweise manchmal unter Umständen auch ein ganz kleines bisschen anders abgespielt haben. Dieser rhetorische Kunstgriff geht auf den Literaturnobelbierpreisträger Lukas Böger zurück, welcher an dieser Stelle gegrüßt sei. 

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