Handball: tus M1 - TSV Neckartenzlingen

Der tus Stuttgart schlägt den TSV Neckartenzlingen im ersten Heimspiel der Saison. Nach sehr ausgeglichenen ersten 20 Minuten in der Ruth-Endress Halle konnten sich die Degerlocher im letzten Drittel der ersten Halbzeit eine Führung von drei Toren erarbeiten. Diese konnte die konzentriert und konsequent agierende tus Mannschaft durchweg halten und zwischenzeitlich sogar ausbauen. Man gewinnt somit das Duell gegen die Mitaufsteiger aus Neckartenzlingen verdient.

Trotz Wahlsonntag und schönem Wetter fanden einige Zuschauer den Weg in die Ruth-Endress Halle um das erste Heimspiel der Männer I zu verfolgen. Sie sahen in den ersten Minuten ein Duell auf Augenhöhe, in dem beide Mannschaften zeigen konnten warum sie in der letzten Saison den Aufstieg in die Bezirksliga schafften.

Krziwanie machte das erste Heimspieltor der Saison. Ihm gleich taten es auch fast alle der auf dem Feld stehenden tus-ler in den nachfolgenden Minuten. Bei den Gästen immer wieder Hagenlocher aus dem Rückraum mit starken Würfen sowie die beiden Außenspieler, gegen die beide Torhüter des tus zu Anfang keine Lösung fanden, mit schönen Treffern. Die Gäste konnten sich in der achten Minute erstmals mit zwei Toren absetzen und fanden bis zur 20. Minute auch immer wieder zu diesem Vorsprung zurück.

Nach dem Ausgleich zum 12:12 in der 25. Minute durch Tuscher konnte sich der tus bis zum Halbzeitpfiff einen Vorsprung mit drei Toren erarbeiten. Dieser hätte mit einem Siebenmeter in der letzten Sekunde sogar noch um einen Zähler erhöht werden können.

In den ersten Minuten der zweiten Hälfte gab es gleich drei Zweiminutenstrafen. Eine für die Gäste  und zwei für den tus. Die einminütige doppelte Unterzahl überstand man mit einem 1:2 Ergebnis recht unbeschadet, nicht zuletzt dank einer überragenden Einzelaktion von Tuscher. Als wären zwei Zeitstrafen nicht genug, unterlief dem tus in dieser Phase auch noch ein ärgerlicher Fehler. Man füllte zu früh wieder mit einem weiteren Spieler auf.

Siebler, bekannt für seinen außerordentlich starken Gerechtigkeitssinn, stürmte sofort entschlossen auf das Kampfgericht zu und rief: „Halt, Moment mal, der Holger darf doch noch gar nicht rein! Und zwei Zeitstrafen hat der ja eh schon – raus mit dem! Immer der Gleiche!“

So musste Dieter zur 35. Minute das Spielfeld komplett verlassen. Nichtsdestotrotz konnte der tus seinen Vorsprung in dieser Phase halten und sogar zwischenzeitlich auf bis zu sieben Tore ausbauen. Nicht zuletzt dank einer soliden Abwehrarbeit, in der der offensiv agierende Klauke die Gäste immer wieder vor Herausforderungen stellte und eines stärker werdenden Huijsman, der im Tor immer wieder starke Paraden zeigte.

Auch die sehr offensive Abwehr, zur der sich die Gäste aufgrund der fortschreitenden Zeit ab Mitte der zweiten Halbzeit gezwungen sahen, änderte am Verlauf des Spiels nicht mehr viel.

Schneider nahm kurz nach Abwehrumstellung der Neckartenzlinger seine Auszeit und stimmte seine Truppe nochmals auf das offensive Spiel der Gäste ein. Der stark aufspielende Klauke führte seinen Angriff trotz der offensiven Abwehr der Gäste ruhig und mit sehr viel Überblick, sodass er immer wieder seine Mitspieler gekonnt einsetzte oder selbst Lücken fand. Seine starke Leistung an diesem Tag krönte er mit einem Kempa nach Zuspiel von Tuscher.

Nach diesem schönen Abschlusstor des tus wäre es natürlich äußerst unnötig noch zu erwähnen, dass die Gäste im direkten Gegenzug noch in das leere Tor des tus zum Endstand von 29:25 einnetzen durften. Huijsman hatte keine Lust mehr den letzten Sprint Richtung Tor anzutreten. Doch dies war nicht die einzige Auflösungserscheinung der letzten Minute.

Auch Krziwanie musste eine Minute vor Spielablauf noch aufgrund eines etwas ungestüm anmutenden Einsatzes gegen den gegnerischen Kreisläufer mit einer Zweiminutenstrafe das Feld verlassen. Laut einiger Zuschauer, welche nahe am Spielgeschehen saßen, murmelte dieser einige Sekunden zuvor noch etwas wie „Boah des muss ja jetzt auch nicht mehr sein bei fünf Toren Vorsprung da in der letzten Minute noch zweimal hin- und herzurennen. Ich geh mir schonmal n Bier holen!“

 

Nun gilt es nach einer Auswärtsniederlage und einem Heimsieg zu beweisen, dass man auch auswärts in der Lage ist dem Gegner Punkte abzuringen. Erste Gelegenheit hierzu bietet sich dem Team am kommenden Samstag (30.09.2017) um 15 Uhr bei der TG Nürtingen, welche nach bislang zwei verlorenen Partien sicher in eigener Halle auf den ersten Heimsieg drängen wird.

 

Stimmen zum Spiel:

 

Holger Dieter zu seiner umstrittenen roten Karte: „Ich find’s echt gemein, wie mich der Lukas da hinterlistig in’s Messer laufen lässt. Ich hab dem noch gesagt, dass meine Strafe auf der Anzeigetafel sicher nicht die rechte sondern die linke ist. Aber der Lukas kann halt wenn er sich in Rage redet echt überzeugend, ja fast einschüchternd sein und so hab ich mich letzten Endes im Eifer des Gefechts auf’s Feld schicken oder eigentlich eher nötigen lassen. Als ich dann die Hupe des Kampfgerichts gehört hab und mich zur Bank gedreht hab, hab ich noch n‘ hämisches Grinsen über sein Gesicht huschen sehen – da war es mir dann auch klar… - Arsch!“

 

Schlindwein in seiner Rolle als Bierwart sprach sich hingegen für seinen Teamkameraden Siebler aus. „Die Moral, für seine Jungs ne schöne Kiste Bier mit ins Training zu bringen, ließ die letzten zwei Wochen etwas nach, weshalb ich es nur gut finde wenn der Lukas dann gezielt die jüngeren Spieler beispielsweise durch den Verweis auf die falsche ablaufende Strafzeit und anschließendes Anschwärzen beim Kampfgericht gezielt in Strafen treibt, welche in Bier umgemünzt werden können! Als Bierwart lobe ich mir sowas dann schon!“

 

 

 

 

Disclaimer:

Teile des Berichtes und hieraus vorwiegend geschilderte Szenen, bei denen Spieler des tus eine Hauptrolle spielen, könnten sich teilweise manchmal unter Umständen auch ein ganz kleines bisschen anders abgespielt haben. Dieser rhetorische Kunstgriff geht auf den Literaturnobelbierpreisträger Lukas Böger zurück, welcher an dieser Stelle gegrüßt sei.

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