Handball: tus M1 - TSV Weilheim

Auch beim zweiten Heimspiel der Saison schaffen es die Degerlocher gegen den aktuell Tabellenletzten TSV Weilheim die Punkte in der heimischen Halle zu behalten. Nach zwischenzeitlich durchaus komfortablerem Vorsprung verließ man das Feld letzten Endes mit „lediglich“ drei Toren Vorsprung.

Nach erstem Abtasten (2:2, 3:3) und einem Stand von 4:4 in der 12. Minute konnte der tus sich zum ersten Mal in der Partie von den Gästen absetzen. Mit einem 4:0 Lauf konnten sich die Hausherren durch jeweils zwei Treffer der beiden besten Schützen am heutigen Tage (Fritzsche und Fischer) in der 19. Minute eine 8:4 Führung erspielen.

Diesen Vorsprung konnten die Degerlocher durch eine stärker werdende Abwehr auch bis zur Halbzeit halten. Beste Beispiele hierfür waren römisch-griechische Ringeinlagen von Fritzsche und beherzte Diving-Hechtsprünge von Dieter. So ließ man in den ersten 30 Minuten nur acht Tore der Gegner zu und ging mit einem 12:8 in die Kabine.

In der zweiten Halbzeit machte der tus konzentriert dort weiter, wo er vor Abpfiff aufgehört hatte. Siebler läutete mit zwei Treffern einen erneuten Lauf (4:1) ein, sodass man bereits in der 37. Minute eine Führung von sieben Toren innehatte. Dies zwang den Trainer der Gäste zu einer Auszeit. Im weiteren Spielverlauf sahen sich die Weilheimer dazu gezwungen eine sehr offensive Abwehr zu formieren, um nicht den Anschluss zu verlieren. Die sich ergebenden Räume konnten die Hausherren jedoch immer wieder gewinnbringend nutzen und damit auch ihren Vorsprung relativ konstant halten.

Spektakulärste Aktion dieser Spielphase war eine Parade des Stuttgarter Tormanns Huijsman. Nach einem ersten gehaltenen Wurf landete der Abpraller beim gegnerischen Kreisläufer, welcher sofort zum Nachwurf ansetzte. Huijsman rappelte sich auf, stürzte sich erneut mit allem was er hatte in den Wurf des Gegners, bekam das Spielgerät mitten auf die Zwölf und ging benommen zu Boden. Nach kurzer „Ruhephase“ konnte der noch etwas verwirrte Torhüter zur Auswechselbank taumeln. Aussagen seiner Mitspieler zufolge hatte er aber nach diesem Vorfall drei Fragen, welche ihn brennend zu interessieren schienen: „Hab ich ihn gehalten? Hab ich den Schluss der Steelers gegen die Jaguars verpasst und wer von euch hat das Auto meiner Oma geklaut?“

Zweiter Aufreger der letzten zehn Minuten war eine herzliche Umarmungsattacke gegen den tusler Kalt. Der immerzu strahlende Sunnyboy, der mittlerweile auch seine Berufsausbildung mit summa cum laude abgeschlossen hat, ist es zwar gewohnt, dass die von ihm ausgehende gute Laune oftmals mit Sympathie von seinem Gegenüber gewürdigt wird, dies war jedoch zu viel des Guten. Kalt fand mit immer länger währender Dauer der Umarmung sichtlich keinen Gefallen mehr daran und beschwerte sich lauthals. Auch die Schiedsrichter waren sichtlich irritiert und ihnen blieb letztlich nichts anderes übrig als den „Weilheimer Knuddler“ mit einer Zweiminutenstrafe des Platzes zu verweisen.

In den letzten eineinhalb Minuten ließ die Konzentration in Voraussicht auf den relativ sicheren Sieg etwas nach und so fing sich der tus unnötigerweise noch drei Tore ein, weshalb das Spiel letzten Endes „nur“ mit 26:23 gewonnen wurde. Der Spielverlauf legt aber dar, dass der Sieg des tus hochverdient und zu keiner Zeit wirklich in Gefahr war.

Mit dem heutigen Sieg macht der tus nicht nur einen weiteren wichtigen Schritt als Aufsteiger in der umkämpften Überraschungstüte „Bezirksliga Esslingen-Teck“. Man erfüllt auch noch das Versprechen, den TSV Weilheim zu schlagen, welches dem Team beim Saisonauftakt in Lenningen von einem weineuphorisierten Heimfan auferlegt wurde.

Aktuelle Entwicklungen im „Holger-Gate“ bzw. „Holger-non-Gate“:

Dieter hatte aufgrund des Rubels um seine Person sowie der zweifelhaften Spitznamen, welche ihm seine mitunter rüde Spielweise eingebracht hatte, in der vergangenen Woche einen PR-Spezialisten engagiert. Dieser hatte auch schon in der Vergangenheit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit zweifelhaftem Ruf wie beispielsweise Christoph Daum, Carsten Maschmeyer oder Cindy aus Marzahn erfolgreich rehabilitiert. Dank intensiver Zusammenarbeit mit diesem konnte er im heutigen Spiel seine Aggressionen im Zaum halten und wurde mit keiner Zweiminutenstrafe belegt – ja nicht einmal verwarnt. Während diese Entwicklung für den jungen aufopferungsvollen Spieler einen persönlichen Erfolg darstellt, machen sich die ersten seiner Teamkameraden Sorgen. Während einige fürchten, dass Dieter zum Leidwesen seiner Mitspieler seinen Aggressionen nun anstatt in den Pflichtpartien in den Trainingszeiten freien Lauf lassen könnte, fürchtet Schlindwein aufgrund der neu entdeckten Zurückhaltung des „Schlächters von der Waldau“ ein verebben der Bierkasse.

 

 

Disclaimer:

Teile des Berichtes und hieraus vorwiegend geschilderte Szenen, bei denen Spieler des tus eine Hauptrolle spielen, könnten sich teilweise manchmal unter Umständen auch ein ganz kleines bisschen anders abgespielt haben. Dieser rhetorische Kunstgriff geht auf den Literaturnobelbierpreisträger Lukas Böger zurück, welcher an dieser Stelle gegrüßt sei.

 

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